Podotherapie

Was ist Podotherapie?

Die Podotherapie kommt vom häufig synonym verwendeten Begriff Podologie, welches sich von den Wörtern Podos (Genetiv von „Fuß“) und Logos („Lehre“) ableitet. Sie ist ein ganzheitliches Therapiekonzept, bei dem die Füße im Mittelpunkt stehen.
 
Die Statik unserers Körpers wird maßgeblich von der Funktionalität unserer Füße beeinflusst. Schon kleine Funktionsstörungen im Bereich der Füße können unseren Körper „aus dem Gleichgewicht“ bringen und somit einen Mehraufwand im Alltag darstellen, eine aufrechte und physiologische Körperhaltung beizubehalten. Durch diese permanente Belastung können Muskel- und Gelenksprobleme entstehen, welche häufig im Bereich der Wirbelsäule, des Nackens, den Hüft- oder Kniegelenken auftreten und die man oftmals nicht mit den Füßen in Verbindung bringen würde.
 
Die Körperstatik steht dabei in einer Wechselbeziehung mit den Füßen, sodass Auffälligkeiten an den Füßen die Ursache oder aber eine Folge von Statikveränderungen im Körper sein können. Man spricht hier von sogenannten auf- oder absteigenden Läsionsketten. Aus diesem Grund erfolgt bei einer Anpassung podotherapeutischer Schuheinlagen eine umfassende Statikanalyse.
Analyse eines Fußabdruckes

Ziele der Podotherapie?

Über gezieltes Training der Füße und/oder die Anpassung einer podotherapeutischen Schuheinlage wird die Körperstatik positiv beeinflusst, sodass Fehlbelastungen der Gelenke und Muskeln minimiert werden.
 
Ziel ist es, dem Körper die optimalen Voraussetzungen für funktionelle Bewegungen zu schaffen, um einerseits bestehende Funktionsstörungen zu minimieren und andererseits präventiv Überlastungen des Bewegungsapparates entgegenzuwirken.
 
Podotherapeutische Einlagen sind sowohl für den Alltag als auch für sportliche Aktivitäten einsetzbar und werden im Optimalfall mit einem Übungsprogramm kombiniert. 

Zwei podologische Einlagen für unterschiedliche Anwendungen

Propriozeptive Einlage

Diese sehr flachen Einlagen wirken auf sogenannte Propriozeptoren, das sind Rezeptoren, welche in Muskeln, Sehnen, Gelenken und der Haut zu finden sind. Über sie können Muskeln und Muskelketten im Körper über die Fußsohle angespannt oder entspannt werden. Die Stimulation der entsprechenden Muskeln und -ketten erfolgt über Korkelemente, welche in die propriozeptive Schuheinlage eingearbeitet werden und so bei jedem Schritt aktiv auf die Körperhaltung einwirken können. Diese Einlage wird vor allem im (Berufs)-Alltag und für Freizeitaktivitäten verwendet.

Propriozeptive Einlage

Fazilitierende Einlage ("Sporteinlage")

Diese Sohle wird aus einem speziellen Weichschaum gefertigt und wird besonders im Sport, nach Verletzungen oder bei ausgeprägten Fehlstellungen verwendet. Die Wirkung erfolgt über die Korrektur des Vor- und Rückfußes und die Bahnung des optimalen Abrollweges des Fußes.

 

Fazilitierende Einlage ("Sporteinlage")

Wie läuft eine Anpassung von podotherapeutischen Einlagen ab?

  1. In einem Anamnesegespräch werden individuelle Beschwerden und der vorwiegenden Einsatz der Einlage erfasst.
  2. Es erfolgt eine umfassende Statikanalyse des Körpers von Fuß bis Kopf sowie eine Funktionsprüfung relevanter Muskeln und Gelenke.
  3. Mittels Ganganalyse werden Bewegungs- und Abrollverhalten der Füße sowie Beinachsenabweichungen evaluiert
  4. Über den Podografen wird ihr persönlicher, dynamischer Fußabdruck zu Papier gebracht und analysiert
  5. Die notwendigen propriozeptiven und fazilitierenden Elemente werden im Stand auf dem Podoskop (= Fußspiegel) unter direkter Kontrolle der Auswirkung auf die Körperstatik ermittelt – Sie bekommen einen ersten Eindruck, wie sich die Einlage später anfühlt
Podologische Einlagen sind in der Regel sehr flach und passen problemlos in nahezu jeden Schuh.

Podotherapie ist keine Kassenleistung, wird aber von manchen privaten Versicherungen unterstützt.

Fragen Sie bitte bei Ihrer Zusatzversicherung nach.

FAQ zur Podologie

Was muss ich zur Anpassung mitbringen?

Bitte bringen Sie jene Schuhe mit, in denen Sie die podologische Einlage am häufigsten tragen werden. Bei diesen Schuhen sollte die Innensohle herausnehmbar sein. Sollten Sie bereits Einlagen besitzen, nehmen Sie diese bitte auch mit.

Brauche ich für eine Anpassung eine ärztliche Überweisung?

Nein, es ist keine Überweisung oder Voruntersuchung notwendig.

Welche Vorteile haben podologische Einlagen?

  1. Bei der Anpassung wird der ganze Körper, also auch darüber stehende Gelenke berücksichtig. Reagiert beispielsweise der Fuß durch ein abgeflachtes Gewölbe (Knickfuß) auf ein Hüftproblem, wäre es kontraproduktiv, den Fuß im Gewölbe mit einer festen Einlage zu erhöhen.
  2. Blockaden, die im Bereich der Füße sehr häufig vorkommen, werden bei der Anpassung berücksichtigt oder gleich behoben.
  3. Der Trend im Bereich der Physiotherapie geht seit Jahren in Richtung Kräftigung/Aktivierung von Strukturen. Das podologische Konzept folgt diesem Trend, indem nicht nur gestützt, sondern auch trainiert wird.
  4. Die Einlagen sind sehr flach und passen in nahezu jeden geschlossenen Schuh. Auch ein Schlapfeneinbau ist möglich.
  5. Unsere Füße sind links und rechts selten identisch. Einlagen von der Stange berücksichtigen diesen Umstand nicht. Podologische Einlagen sind Maßanfertigungen, die perfekt zu unseren Füßen passen.